Blauer Planet Erde – Wasser ist Leben

Der Name ‚Blauer Planet‘ leitet sich ab aus der 70%-Bedeckung der Erde mit Wasser. 97,5% davon sind salzhaltige Ozeane.

Nur 3% der Wasservorkommen sind Süßwasser, von denen nur 0,3% als Trinkwasser zur Verfügung stehen!

Ein Drittel der Weltbevölkerung hat keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Weltweit werden nur 5% der Abwässer gereinigt.

Wasser ist ein existenzielles Lebensmittel. Die Trinkwasservorkommen wären schnell aufgebraucht, würde es nicht durch den natürlichen Kreislauf einen Regenerationsprozess durchlaufen. Mit der rücksichtslosen wirtschaftlichen Nutzung der geologischen Gegebenheiten werden wichtige Grundlagen wie Flüsse, Moore und Wälder für einen funktionierenden Wasserhaushalt zerstört.

Fakten des Wassers

Verschmutztes Trinkwasser und mangelhafte Abwasserentsorgung sind die Ursache für 80% aller Krankheiten in Entwicklungsländern und für den Tod von 4 Mio Kindern jährlich

Mehr als zwei Drittel des Süßwassers auf der Erde befinden sich in Gletschern.  Bislang haben die Gletscher eine Ausgleichsfunktion für Bäche und Flüsse. Durch den Temperaturanstieg schmelzen die Gletscher immer mehr ab. Entfällt dieser Puffer, kann es zu längeren Niedrigwasserperioden kommen.

Auch auf die Schadstoffbelastung in vielen oberflächennahen Grundwasserleitern müssen wir achten und die tiefer liegenden Grundwasservorräte schonen. Zwei Drittel des Trinkwassers in Deutschland werden aus dem Grundwasser gewonnen. Je mehr wir unser Grundwasser verschmutzen, desto weniger sauberes Trinkwasser steht uns zu Verfügung. Oder es muss gereinigt werden. Dies bedeutet den Einsatz von Chemikalien und hohe Kosten für die Technik.

Wasserverbrauch
Wasserverbrauch, stat. Bundesamt
Wassergewinnung, stat. Bundesamt

Viele Produkte, die wir kaufen, werden in wasserarmen Ländern hergestellt. Jeder Mensch sollte mit der Ressource Wasser verantwortungsvoll umgehen und auch bei Importgütern auf deren Wasserverbrauch im Herkunftsland achten.

Risiken fürs Wasser

Nitratbelastung

Der Einsatz von Stickstoff- und phosphorhaltigen Düngemitteln, chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln und Tiermedikamenten durch die Landwirtschaft gefährden Grund- und Oberflächengewässer. In Deutschland werden pro Jahr etwa 30.000 Tonnen Pflanzenschutzmittel für die Landwirtschaft verkauft. Dabei kann 1 Gramm Pflanzenschutzmittel bis zu 10.000.000 (10 Millionen!) Liter Wasser verunreinigen!

Auch in deutschen Hausgärten werden pro Jahr etwa 500 Tonnen Giftstoffe gegen Unkräuter und Schädlinge eingesetzt, die für Mensch und Umwelt gefährlich sein können!
Viele der von Hobbygärtnern verwendeten Unkrautbekämpfungsmittel sind sowohl für nützliche Insekten (Bienen) wie auch für Wasserlebewesen gefährlich. Es hat sich gezeigt, dass diese Chemikalien entgegen früherer Annahmen nicht ausreichend im Boden zu harmlosen Stoffen abgebaut werden und auch nicht an Bodenpartikeln haften bleiben: Schädlings-und Unkrautbekämpfungsmittel im Garten können ins Grundwasser ausgewaschen werden und belasten somit unser Trinkwasser.

Wirkstoffe

Alles Wasser, das wir täglich zum Putzen, Waschen etc. nutzen, gelangt nach der Aufbereitung im Klärwerk wieder in Flüsse und Seen. Viele Stoffe können trotz aufwändiger Aufbereitung nicht (ausreichend) zurückgehalten werden – ein schwer einschätzbares Risiko für unser Trinkwasser-System.

Klärwerk Problemstoffe
Industriechemikalien, Hilfsmittel und Zusatzstoffe in Bedarfsgegenständen Perflourierte Tenside, Nanopartikel …
Duftstoffe … Moschusverbindungen …
Medikamente, Pestizide, Weichmacher, Herbizide … Hormonaktive Stoffe …
Desinfektionsmittel … Halogenierte Kohlenwasserstoffe …

Virtuelles Wasser

Wie viel Wasser nutzen wir eigentlich?
Um diese Frage richtig zu beantworten, muss man neben den ’sichtbaren‘ Wasserverbrauch auch den ‚unsichtbaren‘, also auch mit dem virtuellen Wasserverbrauch rechnen.
Das Virtuelle Wasser entsteht bei der Produktion oder der Entsorgung von Produkten. Also dort, wo wir es nicht erkennen.

Virtuelles Wasser
Plakat WWF

Jedes Produkt, das wir kaufen hat schon viel Wasser in seinem Produktionsablauf verbraucht, das wir aber nicht sehen.
Als indirektes bzw. verstecktes Wasser wird jenes Wasser bezeichnet, das zur Erzeugung von Lebensmitteln und Konsumgütern aufgewendet wird (sog. „virtuelles“ Wasser)
Viele der Produkte, die wir kaufen werden in Ländern produziert in denen Wasserknappheit herrscht. Mit dem rigorosem Vorgehen von Regierungen und Unternehmen werden den Menschen die Wasserreserven genommen oder verschmutzt, z.B.: Produktion von Avokados, Herstellung von Leder.

Prozesswasser

Für die Herstellung von 1kg Papier (200 Blätter DIN A 4 Papier) aus Frischfaser werden 100l Wasser verbraucht. Das entstehende Abwasser ist z.T. erheblich mit gefährlichen Stoffen verschmutzt. Bei der Herstellung aus Altpapier sind es nur 15l und die Belastung des Abwassers wird zudem auf 1/18 reduziert.