Was tun bei Schimmelbefall?
1. Schimmel vermeiden
Im Winter ist die Luft meistens durch die Heizung so trocken, dass sich kein Schimmel bildet, sofern man Wäschetrockner und Geschirrspüler nicht in die Wohnung ausdampfen lässt. Schimmel tritt hauptsächlich in der warmen Jahreszeit auf, wenn sich feuchte Luft von draußen an den kälteren Wänden innen niederschlägt („Weißbierglas-Effekt“). Besonders gefährdet sind Häuser mit sehr dicken Steinwänden oder mit ungedämmtem Mauerwerk im Erdreich (erwärmen sich nur langsam). . Zur Vermeidung von Schimmelbildung ist regelmäßiges Lüften und ausreichendes Heizen äußerst wichtig. Dabei sollen die Fenster ganz geöffnet werden, um stoß zu lüften, Fenster nicht kippen und nicht gekippt lassen. Besonders gefährdet sind Bad und Küche wo sich viel Dampf entwickelt. Auch Staub, der sich an den Wänden abgesetzt hat und feucht geworden ist (derartiges sieht man manchmal an Badlüftergittern) ist ein geeigneter Nährboden. Die Luftfeuchtigkeit sollte in diesen Räumen überwacht werden und nicht dauerhaft über 70% liegen.
Schränke oder Kommoden niemals ganz an die Außenwände heran aufstellen, auch keine Sofas mit der Rückenlehne bis an die Außenwand stellen. Da die Oberflächentemperaturen an der Innenseite von Außenwänden (auch wenn sie gut gedämmt sind) immer etwas kühler als die übrige Raumtemperatur sind, ist es wichtig, dass die wärmere Raumluft zwischen den Möbelrückseiten und der Außenwand gut zirkulieren kann. Andernfalls bleibt die die Wand hinter dem Möbelstück kühl und die Feuchtigkeit, die in der Luft ist, schlägt sich an dieser kühlen Stelle nieder.
Bei Einbauschränken lässt sich manchmal die Sockelblende wegmachen, was zu mehr Luftzirkulation führen würde. Lüftungslöcher in den Schrankblenden können ebenfalls helfen.
2. Schimmel entfernen
Was man meist bei Schimmelbildung riecht, ist die Feuchtigkeit, die in das Baumaterial (z.B. die Wandfarbe) eingedrungen ist und dazu führt, dass das angelöste Produkt ausdünstet. Die meisten Schimmelarten kann der Mensch gar nicht riechen, dazu ist die menschliche Nase nicht geschaffen (Hundenasen schon).
Schimmel mit 70%igem Alkohol behandeln, um die Schimmelsporen sicher abzutöten. Dabei vorsichtig vorgehen, um die Sporen nicht zu verteilen. Den benutzten Lappen danach entsorgen, da Schimmelsporen auch noch nach dem Auskochen lebensfähig bleiben.
3. Mauerwerk sanieren
Alle möglichen Ursachen, z.B. ein unentdeckter schleichender Rohrbruch als Feuchtigkeitsursache müssen ausgeschlossen und zuerst behoben werden. Zur Sanierung sollte der betroffene Putz entfernt und eine Dämmung von innen oder außen, was besser machbar ist, vorgenommen werden.
Bei Kellerräumen, die häufig betroffen sind wenn dort der Waschraum ist und sich die Belüftung schwierig gestaltet, bietet sich nur eine Innendämmung an. Es kommt dabei auf das Material und die Dämmstärke an, sowie auf die Oberflächenbeschichtung. Am besten geeignet sind sogenannte „Kalzium-Silikat-Platten“. Wichtig dabei ist, dass sowohl der Plattenkleber, als auch der Oberflächenputz und auch die Wandfarbe aus Kalzium-Silikat (d.h. auf Kalkbasis) bestehen bzw. die Produkte der Hersteller zusammenpassen. Die benötigten Materialien werden oft im „Baukastensystem“ verkauft. Die Kalzium-Silikat-Platten dienen nicht nur der Innendämmung, sondern können durch ihre Materialbeschaffenheit Feuchtigkeit (woher auch immer die Feuchtigkeit kommt) gut ausgleichen und bieten Schimmelsporen keinen geeigneten Nährboden.
Wer sich weiter informieren möchte, den verweisen wir auf die März 2025 Ausgabe von Ökotest. Unter dem Artikel „Schimmelalarm“ geht Öko Test auch auf die Frage ein, wer für den Schimmelbefall zur Verantwortung zu ziehen ist. Außerdem findet sich in dem Heft ein Vergleich von Wandfarben mit schimmelhemmenden Zusätzen.