Radioaktivität in Lebensmitteln

In diesen Tagen vor 35 Jahren kam eine damals noch unvorstellbare Krise auf uns zu:

Im Reaktor 4 des – damals noch russischen – Atomkraftwerks Tschernobyl kam es am 26. April 1986 während einer Simulationsübung zu einer Explosion, bei der eine unvorstellbar große Menge an Radioaktivität freigesetzt wurde, die in Form einer radioaktiven Regenwolke auch bis in unsere Region kam. Niemand wusste zu der Zeit so recht, ob und wie hoch der eigene Garten, das Obst und das Gemüse verstrahlt und ungenießbar geworden sind.

Die Halbwertszeit des radioaktiven Isotops Cäsium-137, das hauptsächlich bei der Katastrophe in die Umwelt geschleudert wurde, liegt bei ungefähr 30 Jahren. Experten sagen, dass erst nach zehn Halbwertszeiten, also in 300 Jahren, davon gesprochen werden kann, dass das Cäsium nicht mehr vorhanden und somit für den Menschen nicht mehr gefährlich ist.

Die Radioaktivität in unseren Lebensmitteln ist nach wie vor messbar.

Von Wildbret ist bekannt, dass es teilweise immer noch sehr hoch radioaktiv belastet und nicht zum Verzehr frei gegeben wird. Jedes bei der Jagd erlegte Wild wird routinemäßig über die Jagdgenossenschaften auf Radioaktivität untersucht.

Wo können Privatpersonen Messungen durchführen lassen?

Kostenlose Messungen von Pilzen, Waldbeeren und Wild werden nach wie vor von August bis Oktober jeden Jahres vom Umweltinstitut München e.V. angeboten. Dieses Angebot richtet sich an Privatpersonen (Spenden sind willkommen).
Seit der Tscherobyl-Katastrophe misst das Umweltinstitut München e.V. unabhängig und kompetent die radioaktive Belastung von Lebensmitteln, Außenluft und Niederschlägen und geben die Informationen und Empfehlungen umgehend an die Bevölkerung weiter.
http://www.umweltinstitut.org/themen/radioaktivitaet/messungen.html

Dort finden Sie auch eine interaktive Karte mit den gefundenen Messwerten und auch ein Archiv der Messwerte der letzten Jahre.

Offizielle Messstellen in Bayern

In ganz Bayern werden vom Landesamt für Umwelt (LfU) regelmäßig nach bestimmten gesetzlichen Vorgaben verschiedene Proben gemacht und untersucht, darunter auch z.B. Getreide, Gemüse, Obst, Futtermittel für das Vieh, Bodenproben, Gewässersedimente, Fisch u.a.
Die Überwachung der Umweltradioaktivität in Bayern und die Messergebnisse werden im Internet veröffentlicht, die Messergebnisse sind auch tagesaktuell abrufbar und nach Herkunft, Region, Art der Probe, Zeitraum und Nuklid sortierbar unter
https://www.lfu.bayern.de/strahlung/uew_radioaktivitaet_umwelt/bayern/index.htm

Welche Radionuklide kommen in Nahrungsmitteln vor?
Welche Menge ist beim Verzehr noch unbedenklich?

Die natürliche Radioaktivität auf unserer Erde wird auch von den Pflanzen, Tieren und uns Menschen aufgenommen. Beim Verzehr spielen auch immer die Mengen pro Person eine Rolle. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat hierzu wichtige und weiterführende Informationen für Sie zusammengestellt:
https://www.bfs.de/DE/themen/ion/umwelt/lebensmittel/lebensmittel_node.html