Klimaneutrales Bauen – der nötige Schritt in die Zukunft?

Busexkursionen am Sa. 06.11.2021 in Traunstein und am So. 07.11.2021 in Rosenheim
anlässlich der 18. Internationalen Tage des Passivhauses.

Veranstalter: Passivhauskreis Rosenheim-Traunstein in Kooperation mit dem Forum Ökologie Traunstein e.V.

Bayern soll bis 2040 klimaneutral sein. Das hat Ministerpräsident Markus Söder in seiner Regierungserklärung vom Juli 2021 hervorgehoben. Eine wichtige Rolle kommt dabei dem Bauhandwerk und dem Thema „klimaneutrales Bauen“ zu.

Welche Einflüsse hat das Bauen auf unser Klima?

Zuallererst entnehmen wir dem natürlichen Kreislauf eine Fläche, nämlich unser Baugrundstück. Die bebaute Fläche kann dann weder CO2 durch Pflanzenwachstum speichern, noch können auf ihr Nahrungsmittel erzeugt werden. Selbst wenn wir ein Haus sanieren, fehlt die Fläche der Natur für weitere Jahrzehnte.

Beim Bauen haben die verwendeten Baustoffe wesentliche Auswirkungen auf unser Klima. Wir sprechen hier von der „grauen Energie“. So bestehen beispielsweise Dämmstoffe zu 98 % aus Luft und benötigen folglich wenig graue Energie. Die Lebensdauer der eingesetzten Bauprodukte und deren Wiederverwendung (Kreislaufwirtschaft) spielt ebenfalls eine große Rolle.
Wenn wir unsere Klimaziele erreichen wollen, müssen wir mindestens 50% der Baustoffe einer Kreislaufwirtschaft unterziehen. Die Verwendung nachwachsender Rohstoffe ist ausschlaggebend. Zu beachten ist, dass nicht mehr Rohstoff genutzt wird, als nachwachsen kann.

Mit dem Einzug startet der weitaus größte Energieverbrauch im Lebenszyklus eines Gebäudes. Ab diesem Zeitpunkt sollte das Gebäude zusätzlich Energie gewinnen. Es ist eine weitgehend unbekannte Tatsache, dass wir den heutigen Energieverbrauch beim Betrieb unserer Gebäude um 80 bis 90 % reduzieren könnten.

Wird ein Gebäude nicht nach den heutigen Erkenntnissen und mit den entsprechenden Komponenten gebaut, so kann unser Ziel der Klimaneutralität niemals erreicht werden.

Wo liegt das Optimum zwischen höherer Investition und geringerem Energieverbrauch?
Als einfacher Richtwert für Heiz- und Kühlkosten gelten ein bis maximal zwei Euro pro Quadratmeter Wohnfläche innerhalb eines Kalenderjahres. Ihr Zuhause ist also dann wirtschaftlich, wenn Sie bei 150 m² Wohnfläche 150 bis 300 Euro Heiz- und Kühlkosten pro Jahr nicht überschreiten.
Leider übersteigen unsere heutigen Neubauten mit wenigen Ausnahmen diese Kosten um das Vierfache. Unsere Altbauten verschlucken das acht- bis zehnfache an Energie und Geld. Die solaren Gewinne aus energetisch optimierten Fenstern hingegen reduzieren bereits unsere Heizkosten um die Hälfte und mehr.

Entspricht der jährliche Energieverbrauch in der Nutzungsphase den oben genannten ein bis zwei Euro pro Quadratmeter, so sind im zweiten Schritt zusätzliche Maßnahmen zur Energiegewinnung angesagt. Wir können auf unserem Baugrundstück deutlich mehr Energie erzeugen, als beim klimaneutralen Wohnen verbraucht wird. Das geht unter der Voraussetzung des bereits minimierten Energieverbrauches durchaus. Ziel eines klimaneutralen Hauses ist es, die beim Bau des Gebäudes eingesetzte Energie während der Nutzungsphase, durch die jährlich erzeugten Überschüsse, zurückzugewinnen.

Besichtigt werden in der Zeit von 13 Uhr bis 18 Uhr Firmengebäude, Einfamilien- und Holzhäuser

Hinweis: Getrennte Anmeldungen

Falls Sie Fragen zur Anmeldung oder zum Thema generell haben, alle Infos unter 08033 – 304098 oder www.passivhauskreis.de.